Es ist geschafft – unsere Weihnachtstournee 2012 ist vorüber. Waren das aufregende Tage – aber der Reihe nach.
Am 28. Dezember absolvierten wir unser Auftaktkonzert in der Jakobikirche in Chemnitz. Wir wussten, dass wir das erste Mal in diesem Gotteshaus aufspielen, dass es sich bei dem Konzerttag um einen Wochentag handelt und dass der Konzertbeginn 15:00 Uhr ist. Wir nutzten also die Zeit für den Aufbau unseres opulenten Schlagwerk-Apparates, für eine kurze Anspielprobe und für das publikumswirksame Positionieren unserer neuen Rollups. Das sah alles so richtig Klasse aus. Um es zusammenzufassen: Wir alle gingen innerlich von einem relativ entspannten Tournee-Beginn vor einem eher kompakten Publikum aus. Aber welche Überraschung: eine Viertelstunde vor Konzertbeginn gab es keinen freien Sitzplatz mehr – damit hatten wir nicht gerechnet. Die Begeisterung darüber übertrug sich, im positiven Sinne, auf unsere Musizierfreude und der Funke sprang über – es ergab sich eine reizende Interaktion zwischen Publikum und Musikern – alle waren begeistert. Im Anschluss an unser 90-minütiges Programm staunten wir nicht schlecht, dass auch die ersten 20 Exemplare unserer brandneuen DVD, „Sinfonische Blechbläserweihnacht“, den Besitzer wechselten. Gerne hätten wir noch das eine oder andere Gespräch mit unseren Gästen genutzt sich besser kennenzulernen – jedoch drängte die Zeit: bis zum Beginn des zweiten Konzerts an diesem Tag waren es nur noch drei Stunden.
So ging es weiter in die Lutherkirche nach Hohndorf/Erzgeb.. Endlich wieder in Hohndorf – es ist nicht gelogen, wenn wir sagen, dass die Konzerte in Hohndorf immer etwas ganz Besonderes sind. Sicher liegt es zum einen daran, dass wir bereits seit mehreren Jahren in der Kirche konzertieren und wir auf eine stabile Fan-Gemeinde zählen können. Es ist aber auch der stilvoll eingerichtete Kirchen- und Altarraum, der mit viel Detailreichtum das Gefühl des „Nach-Hause-Kommens“ verbreitet. Unter uns gesagt ist es aber vor allem der stets mit viel Liebe zubereitete Imbiss, der uns jedesmal vor Konzertbeginn erwartet: bäckerfrische Brötchen belegt mit dem Köstlichsten was der ortsansässige Fleischermeister aufzubieten hat. Nach dieser Stärkung erwachten alte Kräfte und das Konzert konnte pünktlich um 19:30 Uhr beginnen. Das Kirchenschiff war gut gefüllt – musikalisch lief das Ensemble zur Hochform auf. Es war ein wirklich erquickendes Gefühl ein zweites Mal an diesem Tag in eine Menge leuchtender und zufriedener Gesichter zu schauen.
Der zweite Konzerttag war der erste richtig schöne Sonnen-Tag seit langem – ein strahlend blauer Himmel begleitete uns Musikerinnen und Musiker auf unserer Reise nach Zwickau. Das Ziel war die Moritzkirche in der Zwickauer Nordvorstadt. Ein imposanter Kirchenbau der Robert-Schumann-Stadt. Jedes Jahr aufs Neue sind wir beeindruckt von der besonderen Akustik. Klangwerke wie das „Freue dich Welt“, der „Coventry Carol“ oder das „In dulci jubilo“ werden hier zu einem Erlebnis der besonderen Art, welches wir in diesem Jahr mit gut 400 Zuschauern teilen durften. Eine Herausforderung war der „Christmas Song“ – ein von Frank Bartel für das Sächsische Blechbläser Consort arrangiertes Musikstück, bei welchem das Euphonium (Franz Knöbel) und die Tuba (Sören Hofmann) solistisch zu erleben waren.
Eine vollkommen gegenteilige Klangentfaltung bietet hingegen die Neuapostolische Kirche in Chemnitz. Sie zeichnet sich durch eine eher trockene Akustik aus. Forciert wird dieser Effekt durch ein jedes Jahr zahlreicher werdendes Publikum, was wir spätestens seit dem 29. Dezember diesen Jahres bestätigen können. Jedes Musikstück wurde aufgrund der knisternden Stimmung zu einem beinahe intimen Klangerlebnis. Besonders unter die Haut ging das gemeinsam mit der Sopranistin Josephin Queck vorgetragene „Ave Verum Corpus“ von W. A. Mozart. Mit ihrer glasklaren Stimme zog sie das Publikum in ihren Bann und begeisterte Jung und Alt. Durch das Programm führte wie gewohnt Norman Grüneberg – der es an diesem Abend mit der Art und Weise seines Vortragens ganz besonders gut verstand auf die Variationen von „Wie soll ich dich empfangen“ einzustimmen. Als im Anschluss daran unser Schlagwerker Thomas Schneider mit einem Vibraphon-Solo einleitete war die andächtige Stimmung greifbar – es war ein sehr emotionaler Moment für uns alle.
Nach einer Woche Pause stand nun, am 5. Januar des neuen Jahres, der zweite Teil unserer Tournee an. Für das erste Konzert reiste das Sächsische Blechbläser Consort nach Riesa, was für viele der Musiker wohl der erste Besuch in der beschaulichen Stadt an der Elbe war. Zu unserer Freude erwartete uns ein opulentes Kaffeetrinken mit Mohnschnecken und allerlei anderen Köstlichkeiten. In der wundervoll renovierten Klosterkirche brachten wir unsere Instrumente zum klingen und erfreuten die Konzertbesucher mit unserem abwechslungsreichen und kurzweiligen Programm. Unter den Gästen waren auch einige uns gut bekannte Freunde, die wohlwollend unserer Musik lauschten. Eine besondere Freude war es, dass unser musikalischer Mentor, Prof. Uwe Voigt, unter den Gästen war. Norman Grüneberg verstand es ihn im Rahmen der Moderation durch lobende Worte zu ehren und drückte unser aller Dank deutlich aus.
Zum letzten Konzert reisten wir nach Leipzig, in den noblen Stadtteil Gohlis. Der wohl beeindruckendste Kirchenbau auf unserer Tournee – nicht durch seinen Prunk sondern durch seine Schlichtheit – war die Versöhnungskirche, die im Stil der klassischen Moderne erbaut ist. Die besondere Akustik des Baus überraschte positiv und motivierte uns Musiker ein letztes Mal, im Rahmen der Weihnachtskonzerttournee 2012, zur Höchstform aufzulaufen. Bei unserer Zugabe “Es wird scho glei umtata” hatte sich über die Konzerte eine Choreografie entwickelt, die bezüglich ihrer Unterhaltsamkeit in diesem Konzert den Höhepunkt fand. Kai Ermisch und Christian Sellien pfiffen fröhlich eine Variation von White Christmas, wobei Sie kleine rote Mützchen mit weißen Bommeln trugen. Es flossen Elemente aus dem Jazz, der mährischen Blasmusik und der Kultur des Erzgebirges ein. In Summe verliehen wir dem Stück unsere ganz eigene Note und verabschiedeten uns mit einem Augenzwinkern vom erneut zahlreich erschienenen Publikum.
Nach insgesamt sechs sehr erfolgreichen Konzerten vor über 1.500 Zuschauern, einer Menge an tollen Momenten mit Gänsehautfaktor können wir nur DANKE sagen. Wir sagen DANKE an alle, die die Konzerte in dieser Form ermöglicht haben – dazu zählen die Organisatoren des Ensembles, die Gemeinden und besonders deren Helfer, unsere FANs aber vor allen unser musikalischer Leiter Prof. Uwe Voigt. Dank seiner anhaltend hervorragenden Arbeit konnten wir unser Zusammenspiel weiter perfektionieren und selbst das äußerst anspruchsvolle Werk „Nun seid ihr wohl gerochen“ zur Aufführungsreife bringen.
Jetzt schauen wir nach vorn auf das noch junge Jahr 2013, in dem wir uns einer ganz neuen Musik zuwenden werden. Ein Filmmusikprogramm mit Musik aus “Star Wars”, “Das Boot”, Disneyklassikern und vielen mehr erwartet unsere Konzertbesucher. Weiterhin werden wir im Rahmen des Deutschen Musikfestes in Chemnitz gefordert werden und mehrere Auftritte bestreiten. Es wird ein aufregendes Jahr…
…wir freuen uns auf euch.
Philipp M.
Super Sache. Sieht nach einer tollen Zeit für euch aus. Hoffe euch demnächst selbst einmal erleben zu können.