“Der Sommer ist schneller vorbei, als man denkt.”
So wie Udo Jürgens den Sommer 1976 besang, fühlen wir SBCler uns heute, im Rückblick auf den vergangenen Sommer. Großereignisse und Höhepunkte, wie das Deutsche Musikfest, unser Konzertwochenende im Juni und die Eröffung des 40. Cottbuser Musikherbstes liegen hinter uns. Doch gehen wir an den Anfang dieses aufregenden Sommers.
Für den Sommer 2013 widmeten wir uns erstmalig nicht der alten Musik sondern planten ein Filmmusikprogramm. Wir konnten die beiden Arrangeure Frank Bartel (Zwickau) und Hendrik Reichardt (Leipzig) für uns begeistern und bekamen von beiden maßgeschneiderte Arrangements für unsere Besetzung. Dabei bauten die beiden mehrere Überraschungen in ihre Werke ein, sodass sich unsere Janice sogar umfassend mit der Blockflöte befassen durfte. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei den Arrangeuren für die schönen Stücke bedanken. Es war eine große Freude und wird auch wieder in 2014 eine große Freude für uns sein die Werke aufzuführen.
Für den 11. Mai war anlässlich des Deutschen Musikfestes der erste große Auftritt des SBC in 2013 geplant, wodurch bereits Anfang Mai die gesamte Probenarbeit abgeschlossen und das Ensemble spielfähig sein musste. Das Konzert am Samstagabend, 19:00 Uhr, auf einer der größten Bühnen des Musikfestes, versetzte uns lange vorher in große Vorfreude. Nach dem am Nachmittag absolvierten Wettbewerb “1. German Open” für Brass Bands, mit der Brass Band Sachsen, eilten wir SBCler zur Anspielprobe in die Jugenherberge “EINS” am Getreidemarkt. An dieser Stelle bedanken wir uns bei der Jugendherberge für den freundschaftlichen Umgang und die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Das Konzert absolvierten wir erfolgreich vor einem begeisterten ca. 1000-Zuhörer starken Auditorium an Biertischgarnituren, wobei das Glockenspiel des Rathauses die erste Viertelstunde unsere Musik mehr oder weniger passend begleitete.
Am Sonntag durfte das SBC zum ökomenischen Abschlussgottestdienst des Musikfestes, in der Petrikirche am Theaterplatz, aufspielen. Gemeinsam mit dem “Chemnitzer Bläserkreis” und der “Bläsergilde” gestalteten wir den Rundfunkgottesdienst musikalisch, als gemeinsames sehr großes Blechbläserensemble, aus. Das Deutsche Musikfest wird uns Musikern als ein großartiges Ereignis in Erinnerung bleiben. Vielen Dank den Organisatoren und Verantwortlichen für den reibungslosen Ablauf des Festivals.
Der nächste Höhepunkt stand für das vierte Juniwochende auf dem Programm. Für unser großes Konzertwochende trugen Thomas und Franz wiedereinmal Schlagwerk aus ganz Sachsen zusammen. Mit dem Transporter ging es von Frankenberg, nach Bad Lausick und über Colditz zum ersten Konzert nach Plauen. Der ortsansässige Posaunenchor feierte sein 60igjähriges Bestehen, wozu wir als Geburtstagsgäste das Eröffungskonzert ausgestalteten. Natürlich kamen wir nicht unvorbereitet zu einem Geburtstag und hatten einen Satz Noten, eine Glückwunschkarte und unsere Weihnachts-DVD im Präsentkörbchen im Gepäck. Zur großen Freude des Plauener Kantors Herrn Lommatzsch gratulierten wir standesgemäß, wie es unter Musikern üblich ist. Die Übergabe der Geschenke war für uns alle ein schöner und emotionaler Moment, da wir die Kollegen aus Plauen wirklich überraschen konnten.
Wer zusammen mit uns am nächsten Tag in der Jakobikirche in Chemnitz war, weiß von dem kleinen Debakel, was dort passierte. Einer unserer SBCler kam direkt von Arbeit und schaffte es nicht pünktlich zum Konzert. Zum ersten Mal in der Geschichte des SBC mussten wir den Beginn eines Konzertes verschieben. Unser Norman verstand es mit seiner Moderation das wohlgesonnene Publikum bei Laune zu halten, wodurch wir als komplettes Ensemble 30 Minuten später die Kirche mit unserem Klang füllen konnten. Es war wie schon das Weihnachtskonzert in 2012 ein sehr schönes Musizieren im zentralen Chemnitzer Gotteshaus, was uns unser Publikum durch ausladendes Klatschen signalisierte.
Die Zeit war durch den späteren Beginn in Chemnitz knapp geworden und wir bemühten uns schnellstmöglich die Kirche zu räumen und in das Daetz-Centrum nach Lichtenstein aufzubrechen. Uns wurde von den Verantwortlichen vor Ort bestätigt das noch kein Ensemble vor uns so schnell die “sieben Sachen” gepackt und die Kirche verlassen hat. Instrumente, Notenständer, RollUps, Aufnahmegerät, Kameras, Taschen aller Art, Kleidersäcke, usw. standen 20 Minuten nach Ende des Konzertes zur Abfahrt bereit. In Lichtenstein erwartete uns ein fantastische Kulisse, mit dem Schlosspalais, einem berauschenden Fernblick auf das schöne Lichtensteiner Gewerbegebiet und den Stand des ortsansässigen Whiskeyclubs. Wir absolvierten zur Freude des Publikums ein hervorragendes Konzert und beendeten mit Anbruch der Dunkelheit diesen Abend mit dem Baby Elefant Walk.
Am nächsten Tag steuerten wir auf den Höhepunkt des Wochenendes zu. Das große Konzert im Schlosshof von Schloss Augustusburg. Das Wetter zeigte sich wechselhaft, wodurch wir unsicher waren ob wir uns unter freiem Himmel formieren sollten. Der Wetterbericht gab uns grünes Licht, mit der Vorschau, dass kein Regen fallen sollte. Todesmutig bauten wir den gesamten Schlagwerkapparat, Notenständer und Instrumente auf und konnten dieses Konzert ohne Regen über die Bühne bringen. Das dabei der Wind gelegentlich gesamte Notenmappen von den Ständern fegte, was das Aufsammeln der Noten mit der einen Hand und das spielen des Instrumentes mit der anderen Hand erforderte, wollen wir an dieser Stelle gern vergessen.
Nach dreiwöchiger Pause fanden wir SBCler uns in unserem Probenort Frankenberg wieder zusammen. Nach einer kurzen Anspielprobe in der alten Feuerwehr, neben gestapelten Bierkästen, geparkten PKW und allerlei Kleinkram gingen wir auf die Bühne am Kirchplatz und fegten unsere Eröffnungsfanfare über das Areal. Für das begeisterte Publikum musizierten wir eine gute Stunde und trugen mit unserer Musik zum Gelingen des Stadtfestes bei.
Im September stand wieder ein großes Ereignis an. Der runde Geburtstag unseres musikalischen Mentors Prof. Uwe Voigt. Mit wenigen Ausnahmen traf sich das gesamte SBC in Dresden und überraschte Uwe mit einem Ständchen. Es erklang der 1. Satz aus der Renaissance Suite von Susato, mit dem wir nach Uwes Training Sachsen erfolgreich beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Hildesheim vertreten durften. Als zweites Stück spielten wir das immer wieder beliebte Katzenduett von Rossini. Unsere beiden Showhasen Kai und Christian schmusten wieder herrlich die beiden Soloparts auf ihren gedämpften Trompeten. Im Anschluss nutzen wir die feierliche Stunde und boten Uwe die Ehrenmitgliedschaft in unserem Trägerverein, der Vereinigung Sächsischer Blechbläser e.V. an und durften ihm nach seiner Zustimmung die Ehrenurkunde überreichen. Die beiden nachfolgenden Stücke Amore und Quando bestritten wir gemeinsam mit Uwe, wobei Uwe mächtig Dampf mit der P-Bone, einer Posaune aus Plastik, machte. Die P-Bone war unser großes Überraschungsgeschenk an diesem Abend, von deren Funktionalität wir alle etwas aus dem Häuschen waren. An dieser Stelle auch nochmal der Dank an Uwe und seine Familie für die schöne Feier, das Bier und das leckere Essen.
Der letzte große Auftritt des SBC im Rahmen des Sommerprogramms erfolgte anlässlich der Eröffung des 40. Cottbuser Musikherbstes. Neben unserem Filmmusikprogramm durften wir zwei Uraufführungen von Hans Hütten und Jan Cyž dem Auditorium zu Gehör bringen. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei den beiden Komponisten für die schönen und anspruchsvollen Stücke. Wie das Publikum unser Konzert aufgenommen hat können sie in der Rezension im Blog auf unserer Website nachlesen.
Wir bedanken uns bei unserem treuen Publikum für den schönen Sommer 2013 und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Konzertereignisse.
Christian Sellien, Chemnitz den 04.10.2013
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