Dresden.„Dass ich gut vorbereitet bin, hoffe ich. Mir geht es schon nicht ganz so optimal, wie das eben einen Tag vorher so ist, also schon relativ schwankend zwischen ‚Ich habe viel Lust drauf!‘ und ‚Ich bin sehr aufgeregt!‘“, fasste Jakob Wagler seinen Gemütszustand einen Tag vor einem großen Meilenstein seiner musikalischen Entwicklung zusammen. Der langjährige Solokornettist der Brass Band Sachsen – bereits seit 2012 spielt er in dem Höchststufenensemble – studiert im Fach Trompete an der Hochschule für Musik in Dresden. Am 9. Februar stand seine praktische Bachelorprüfung im großen Konzertsaal der Bildungseinrichtung an.
Dabei kam ihm im Laufe seiner inhaltlichen Vorüberlegungen die Idee, einen Teil seines Prüfungsprogrammes mit der Brass Band Sachsen zu musizieren. „Im Vorfeld macht man sich schon Gedanken, was und mit wem man zusammenspielen will und es ist immer eine schöne Abwechslung, mit einem großen Ensemble zusammen zu spielen.“ Er habe die Möglichkeit mit der Brass Band Sachsen und entschied sich zu diesem Schritt. Ein weiterer Grund sei die Tatsache gewesen, dass der Klangkörper noch nie in der sächsischen Landeshauptstadt gespielt hat, so Wagler.
Für den amtierenden, deutschen Brass-Band-Vizemeister 2018, der im Oktober seinen mittlerweile 15. Geburtstag feiern wird, bedeutete die Einladung des Musikstudenten eine große Ehre und eröffnete dem Ensemble die einzigartige Möglichkeit, einem neuen Zuschauerkreis die Faszination Brass Band live und hautnah zu vermitteln. Einige nationale wie auch internationale Brass Bands fanden bereits den Weg nach Dresden, aber der Auftritt solch einer speziellen Besetzung ist selbst in der mit einer vielfältigen Kulturszene durchtränkten Metropole eine Besonderheit.
Einer Premiere angemessen erklang schlussendlich nicht nur das reine Prüfungsprogramm, sondern anschließend noch ein Galakonzert der Brass Band Sachsen mit einem Unterhaltungsprogramm. Die Prüfungswerke gemeinsam mit dem Klangkörper bildeten das virtuose „Konzertstück Nr. 1“ des russischen Komponisten und früheren Solotrompeters des Bolshoi-Theaters Vassily Brandt (1893-2923) in einer Bearbeitung für Kornett und Brass Band sowie das elegisch, lyrische Werk „Don’t Doubt Him Now“ von Leonard Valentine. Vorangestellt wurden zwei zeitgenössisch kammermusikalische Werke: „Rustiques“ für Trompete mit Klavierbegleitung von Eugène Bozza (1905-1991) und eine „Fanfare für drei Trompeten“, bei der unter anderem kein Geringerer als Linus Krimphove, Flügelhornist der Sächsischen Bläserphilharmonie und einer von Waglers ehemaligen Komilitonen, mitwirkte.
„In Anbetracht der Prüfungssituation bin ich ganz zufrieden mit meiner Leistung. Ich konnte Vieles so rüberbringen wie ich wollte und es hat mir über weite Strecken sehr viel Spaß gemacht.“, resümierte Wagler seine Darbietung. Auch die Prüfungskommission zeigte sich mit dem Vortrag sehr zufrieden: „Es wurde die Detailgenauigkeit und das lyrische Zusammenspiel mit der Band extra gelobt.“, hob der Prüfling stolz hervor.
Dabei bildeten äußerst renommierte und ranghohe Blechbläserexperten der Hochschule für Musik Dresden das Bewertungsgremium:
- Prof. Claudia Schmidt-Kramer
- Prof. Malte Burba
- Prof. Helmut Fuchs
- Prof. Joachim Klemm
- Prof. Uwe Voigt (Soloposaunist der Staatskapelle Dresden und Ehrenmitglied der Vereinigung Sächsischer Blechbläser e.V.)
- Frank van Nooy (Bassposaunist der Staatskapelle Dresden)
Die MusikerInnen der Brass Band Sachsen und der Vorstand der Vereinigung Sächsischer Blechbläser e.V. gratulieren Jakob Wagler zu seiner grandiosen Leistung, welche schlussendlich auch mit der Note 1,0 gratifiziert wurde.
Im zweiten Konzertteil präsentierte sich die Brass Band Sachsen unter Leitung des in Glasgow lebenden Engländers, Bryan Allen, wie bereits angedeutet mit ihrem gewohnt energiegeladenen Programm, dessen diesjähriges Hauptwerk „Windows of the World“ von Peter Graham die etwa 250 Zuschauer in einem für das erste Mal gut gefüllten Saal auf eine farbenfrohe, abwechslungsreiche Reise auf die Kontinente der Erde nahm. Saftig grüne Regenwälder am Amazonas sowie donnernd trommelnde, afrikanische Stammesvölker sind nur eine Auswahl von dem, was sich die Zuhörer in Ihrer Fantasie vorstellen durften. Den krönenden Abschluss des Abends bildete das Originalwerk „Glorifico Aeternum“ des Komponisten Dean Jones, ein Klassiker der Brass-Band-Literatur. Das Auditorium applaudierte begeistert und entließ die Musiker nur mit zwei Zugaben.
Das Fazit dieser Premiere in Dresden hielt schließlich der Protagonist des Abends selbst bereit: „Es war ein gelungener Auftakt der Brass Band Sachsen in der Landeshauptstadt aber natürlich ausbaufähig. Einige Brass-Band-Ersthörer aus Dresden waren dabei und zeigten sich begeistert. Ich hoffe, dass die Brass Band Sachsen dies als Anfang nutzen kann, um sich in Dresden zukünftig öfter zu zeigen und sich dadurch weiter bekannt zu machen.“, fasste Jakob Wagler zusammen.
Weitere Informationen zu Jakob Wagler und der Brass Band Sachsen, welche sich in diesem Jahr bereits aktiv auf die kommende Deutsche Brass-Band-Meisterschaft 2020 in Bad Kissingen vorbereitet, finden Sie unter: www.blechblaeser-sachsen.de
Autor: Thomas Schneider (VSB e.V.)
Nächste Termine:
20.04.19 | 11:00 Uhr | Frankenberg/Sa., Naturerlebnisraum Zschopauaue | Brass Band Sachsen | Eröffnung der Sächsischen Landesgartenschau 2019
16.06.19 | 20:00 Uhr | Frankenberg/Sa., Marktplatz | Brass Band Sachsen | Abschlusskonzert Stadtfest Frankenberg/Sa.
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